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AMSEL-Stiftungs-Preise würdigen besonderes Engagement für Multiple-Sklerose-Erkrankte

Die AMSEL Stiftung Ursula Späth verleiht jedes Jahr drei dotierte Preise an Menschen, die mit ihrem Wirken die Lebenssituation von Menschen mit Multipler Sklerose (MS) nachhaltig verbessern und die chronische Krankheit in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Bei der 29. Preisverleihung am 28. Oktober 2022 im Porsche-Museum Stuttgart wurde der Ursula Späth-Preis an Professor Dr. med. Ralf Gold, Direktor der Neurologischen Klinik im St. Josef-Hospital an der Ruhr-Universität Bochum, verliehen. Der Preis für pflegende Angehörige ging an Judith Pineda de Mayer aus Bad Boll, der Medienpreis an Heike Meißner, leitende Neuropsychologin am Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof, Bad Wildbad. Die AMSEL Stiftung Ursula Späth unterstützt die Arbeit der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., ideell und finanziell. Der AMSEL-Landesverband ist seit 1974 Fachverband, Interessenvertretung und Selbsthilfeorganisation für Menschen mit MS und ihre Angehörigen. Mehr auf www.amsel.de.

Ursula Späth-Preis 2022 für Prof. Dr. med. Ralf Gold

Der Direktor der Neurologischen Klinik im St. Josef-Hospital an der Ruhr-Universität Bochum und Leiter des Forschungszentrums Neuroimmunologie und des Neurochemischen Labors am Katholischen Klinikum Bochum kann auf zahlreiche Erfolge in der MS-Grundlagen- und der angewandten Therapieforschung zurückblicken. Der Neuroimmunologe setzt sich seit über 30 Jahren in beispielhafter Weise für MS-Erkrankte ein und unterstützt auf vielerlei Wegen die Arbeit der AMSEL, zum Beispiel als Gesprächspartner in AMSEL-Videos, als Referent bei Symposien und als beratender Experte für die umfangreichen Wissensseiten „MS behandeln“ oder „MS erforschen“. In seinem Ehrenamt als Vorsitzender des Ärztlichen Beirats des DMSG-Bundesverbands gibt er mit klaren Stellungnahmen zu aktuellen medizinisch-therapeutischen Themen MS-Erkrankten Orientierung und Sicherheit bei ihren Entscheidungen.

Professor Golds Forschungsschwerpunkt liegt vor allem in der translationalen MS-Therapie, der Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis. Seine Forschungsgruppe spielte eine Schlüsselrolle bei der Einführung von Fumarat in die MS-Therapie. Darüber hinaus untersuchte er mit seinem Team neurotoxische und neuroprotektive Mechanismen sowie die Wirkung von Propionsäure auf Autoimmunerkrankungen, insbesondere auf Multiple Sklerose.

Laudator Wilfried Klenk, Staatssekretär im Ministerium des Inneren für Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, lobte Prof. Gold als einen „engagierten Arzt und leidenschaftlichen Forscher“, der es verstehe, sein umfassendes Fachwissen und seine Forschungsergebnisse so zu präsentieren, dass die Botschaft ankommt. Sein tiefgreifendes Interesse für die kleinen Details hinter dem großen Ganzen gehe stets einher mit dem Wunsch, dass daraus neue Erkenntnisse erwachsen mögen, die MS-Erkrankten in der Zukunft zugutekommen, so der Laudator.

Der AMSEL Stiftung Ursula Späth-Preis wird an Menschen verliehen, die die Lebenssituation MS-Erkrankter nachhaltig verbessern und die Bewältigung krankheitsbedingter Alltagsprobleme erleichtern. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, die die Preisträger einem Projekt ihrer Wahl zugunsten MS-Erkrankter zukommen lassen.

Preis für pflegende Angehörige 2022 an Judith Pineda de Mayer

Seit der MS-Diagnose von Rolf Mayer vor 25 Jahren steht seine Frau Judith ihm zur Seite und unterstützt ihn bei allen Aktivitäten des täglichen Lebens. Das aggressive Fortschreiten der Krankheit bis zur fast vollständigen Immobilität bestimmt den Tagesablauf des Ehepaares. Der 61-Jährige kann heute nur noch seinen Kopf bewegen. Mit Unterstützung ihrer Familie und eines Pflegedienstes übernimmt Judith Pineda de Mayer vom Aufstehen bis zum Einschlafen alle Pflegetätigkeiten und schöpft Kraft aus der positiven Einstellung ihres Mannes. „Im Namen der AMSEL Stiftung Ursula Späth danke ich Ihnen für die selbstverständliche Fürsorge, mit der Sie jeden Tag aufs Neue für Ihren Mann da sind. Ihre Tatkraft, Zuversicht und unerschütterliche Liebe berühren uns sehr“, so Laudator Markus Koffner, Leiter des regionalen Vertragswesens der Techniker (TK) Krankenkasse, Landesvertretung Baden-Württemberg, beim Überreichen des mit 1.500 Euro dotierten Pflegepreises.

Medienpreis 2022 für Heike Meißner

Seit über 25 Jahren rückt die leitende Neuropsychologin des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad die Krankheit MS als häufigste Erkrankung des Zentralnervensystems durch ihr berufliches wie ehrenamtliches Engagement in den Fokus ihres Tuns und der Öffentlichkeit. Die Klinische Neuropsychologin und Psychologische Psychotherapeutin Heike Meißner ist als Referentin für Veranstaltungen der AMSEL und als Expertin für Broschüren, Fachbeiträge, Chats, Videos oder Web-Seminare der AMSEL im Einsatz. „Das Denken unserer heutigen Preisträgerin geht immer von den MS-Erkrankten aus. Sie hat die Fähigkeit, komplexe Dinge verständlich zu formulieren und damit Türen zu öffnen – nach innen für mehr Sicherheit und Zufriedenheit im Umgang mit MS bei den Betroffenen und nach außen, indem sie das Thema MS immer wieder auf die mediale Agenda bringt“, fasste Laudatorin Dr. Daniela Späth-Zöllner, Vorsitzende des Stiftungsrats der AMSEL Stiftung Ursula Späth, zusammen. Der Medienpreis ist ebenfalls mit 1.500 Euro dotiert.

Quelle: AMSEL-Pressemeldung (pdf.) vom 28.10.2022

Redaktion: AMSEL e.V., 28.10.2022