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Fast 35.000 Menschen in Baden-Württemberg haben Multiple Sklerose

Laut dem „Atlas der MS“, der bisher umfangreichsten globalen Studie zur Multiplen Sklerose (MS), sind weit mehr Menschen an der noch immer unheilbaren Erkrankung des Zentralen Nervensystems betroffen als bisher angenommen. Weltweit geht man heute von 2,8 Millionen MS-Kranken aus, 252.000 deutschlandweit und 34.500 MS-Kranken in Baden-Württemberg. Für sie ist AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., seit 1974 zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner zu allen Fragen rund um die Erkrankung.

Bezieht man die Zahlen des „Atlas der MS“ auf Baden-Württemberg, dann liegt die Zahl der Erkrankten fast doppelt so hoch wie bisher angenommen (34.500 statt 18.000). Etwa fünf Menschen täglich erhalten neu die Diagnose, die für die Betroffenen und ihre Familien einen tiefen Einschnitt in die das familiäre, gesellschaftliche und berufliche Leben bedeutet. Im Schnitt erfährt alle 5 Minuten irgendwo auf der Welt ein Mensch die Diagnose MS.

Multiple Sklerose ist die häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems, das Gehirn und Rückenmark betrifft. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen. Sehr viele schwer beeinträchtigende MS-Symptome sind unsichtbar. Das durchschnittliche Alter bei Diagnosestellung liegt bei 33 Jahren. 72 Prozent der Menschen mit MS sind Frauen. Bei der vom „Atals der MS“ für Deutschland angenommenen Prävalenz von 303 Erkrankten je 100.000 Einwohner käme eine Stadt wie Stuttgart rein rechnerisch auf 1.857 Menschen mit MS.

Beim „Atlas der MS“ handelt es sich um eine von der „Multiple Sclerosis International Federation“ (MSIF) initiierten weltweiten Studie zur Multiplen Sklerose, die auf Auswertungen von epidemiologischen Umfragen aus 115 Ländern beruht. Die Studie wurde 2008 erstmals durchgeführt. Seit der letzten Erhebung 2013 ist die Zahl der an Multiple Sklerose erkrankten Menschen weltweit angestiegen. Laut Autoren der Studie lässt sich eine Zunahme der Erkrankung nicht ausschließen, dennoch müssen weitere Faktoren mitberücksichtigt werden: Bessere Zählmethoden national und global sowie verbesserte Diagnosemöglichkeiten, höhere Lebenserwartung von Menschen mit MS, etwa durch verbesserte Lebensverhältnisse und wirkungsvollere Therapiemöglichkeiten, und globales Bevölkerungswachstum.

Mit einem umfassenden Informations- und Aufklärungsangebot zu allgemeinen und spezifischen Fragen rund um die Multiple Sklerose hilft AMSEL, die Erkrankung und ihre Auswirkungen besser zu verstehen. Für MS-Erkrankte und ihre Angehörigen bietet AMSEL unmittelbare, kompetente und unabhängige Unterstützung, um gemeinsam mit ihnen individuelle Wege zur Krankheitsbewältigung zu finden.

Quelle: AMSEL-Pressemeldung (pdf.) vom 15.10.2020

Redaktion: AMSEL e.V., 15.10.2020